Lyrik

Lyrik

von Michael Picke

 

blackwooden journey

part 1
im morgenlicht — die letzten schwaden nebelhaft gesprüht — an bahnsteigkanten blauer prozessionen — ist bereits angebootet und gepixelt —— aus trommeleimern pattern ausgegossen — gestanzt gestanzt gestanzt und noch gestanzt —— bewegungshalber im geäst verkeilt und ausgebrochen — so trifft der große fetzenflug das nichts —— bewegung — stop — bewegung — angekommen — im weitertreiben schlag um schlag um schlag —— der störung knistern ist schon zu vernehmen — elektrisierte schwefelgelbe fladen — zerfallend rote drosseln aufgescheucht

part 2
und weiter gehts durch grün verstrahlte auen — 2 hirsche im gehege salutiern — ein schwanzgekappter fuchs peilt schmierestehend — die lage vor zementwerksilo-grau —— jetzt singen wildsirenen alte weisen — von roter bäche rausch im grünen tann — vom tälerdampfen schauend von der lichtung — auf gelben höhen bergen waldesrand —— dann ist verschub im schieben reißen ziehen — dann kommts von unten-oben fest auf kurs — gehalten — seitlich drückts in wolkenschutt — der flirrend-sirrend staubig rastlos treibet — im raumlos zimmernd ende aller rast

part 3
im traum im schlaf im traum fließt sehnsuchtslandschaft — fließt hell fließt sanft fließt zart ja zärtlich gar — und patz und schlag mit wucht drückt wichtig wütend — der braune saft vom presslufthammerloch — die blasen der entzündungswirklichkeit hinauf ins bilderland gebettet — und krusten und verkrusten immernoch — als schorf im schorfe kleiner schöner wunden — die schläfrig weich und hart im grunde blühn

part 4
jetzt endlich aber wehen andre lüfte — jetzt endlich reicht der blick zum horizont — wo ferne silberseen blitzen — wo nahe lachen schwarz und weiß entspannen — relaxation relaxt relaxt relaxing — kein konterbier kein kontoüberzug — kein malerkrampf nicht tröstungsinfusionen — und endlich weiden friedlich wilde tiere — auf wellnesswiesen — so wie sichs gehört

part 5
von feinen schleiern wunderbar umfangen — dahinter schimmern traumvergossne salben — die heilsam streicheln angeschossne pfauen — die hier und da verdampfen pulverpink — bestäubend knorrzvergessne tote bäume — die blackwoodschwarz schneewittchenschleim verhusten — der leuchtet grüngraugelb in phosphornächten — wo weiße wölfe ihre wolken zerren — auch gern verspeisen mond um mond um mond — und monologe halten — in rau distortioniertem soundgeknurr

part 6
potzblitz jetzt seichts aus prall gefüllten säcken — jetzt quillt ganz weißer nebel da herauf — huch ups huch ups huch ups jetzt alles weißend — jetzt alles schwarz — jetzt tritonus-effekt —— dann wirds ganz ruhig und leise im gelände — von ferne grummelt noch ein donnerhall — doch dann versinkt die welt in tiefes schweigen — ich tauche ein ins stille sonnenland…und schweige auch…

mittag im gelände

mittag im gelände
rotweißschranken winken zum block a
rangefahren und jetzt drinnen
blicke wie aus panzerkreuzerfenstern
aussicht blinde landschaft abgeladen
trümmerhalber da und ab der blick
bildgeviert auf tropfenboden liegend
metrisch metrisch metrisch eingeklinkt
totale halbtotale zu totale
spuren tasten farbgewässer an
wirre gesten rasterseits verspannt
sinkflug steigflug landung
luftmembranen
durchgebrochen schicht um schicht um schicht
sehnsuchtsräume schlammbefetzter stille
rauschen dröhnen summen
abgesang

statisch statisch gebrochen

zweimal auf das bild geschossen
abwärtsstieg im ebenengeflecht
schub ab schub ab verfranzt
jetzt kante paint und paint an kante ran

malerabend

ab sieben gehn die flüsse nieder
im grüngebräunten grund
für rast und waschung ist es schon zu spät
die beutestellen ausgetrunken
3 schwarze tropfen blinken himmelwärts
und sinken doch
in mich